Würzburg (POW) Ein Papier mit seiner Vision einer „familienfreundlichen Schule“ hat der Familienbund der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg an 470 unterfränkische Schulen verschickt. Die Vision soll über die Schulleitungen von den Grundschulen bis zu den Gymnasien vor allem die Elternbeiräte erreichen und zur Diskussion anregen. Gemeinsam fordern der Familienbund und die weiteren Unterzeichner, die Vision einer familienfreundlichen Schule in den Mittelpunkt der politischen Überlegungen zu stellen.
„Wir würden uns freuen, wenn unsere Vision Ihre Gespräche bereichern und vereinfachen kann und wenn vielleicht Ihre Anregungen in unsere Interessenvertretungsarbeit einfließen können“, schreibt FDK-Diözesanvorsitzender Michael Kroschewski in seinem Begleitbrief. Der FDK-Sachausschuss „Elternhaus und Schule“ hat das Thesenpapier erarbeitet. Unterzeichnet ist es vom Bayerischen Elternverband (BEV), vom Familienbund der Katholiken im Bistum Würzburg, von der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED) im Bistum Würzburg, von der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) sowie vom Referat Schulpastoral des Bistums Würzburg.
Unter anderem skizziert das Papier eine familienfreundliche Schule als „Lern-, Lebens- und Erfahrungsraum von Kindern und Eltern“, der sich an deren Interessen und Bedürfnissen orientiert, aber auch die Interessen der Lehrkräfte und weiterer Kooperationspartner der Schule mit einbezieht. Schule soll zudem ein Ort sein, an dem junge Menschen in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen, geachtet, gefördert und gefordert werden. „Dort erwerben sie ein breitgefächertes Wissen und die Kompetenz, das Erlernte für ein gelingendes Leben anzuwenden.“
Eltern werden in dem Text als „erste und wichtigste Erzieher“ gewürdigt, Lehrkräfte als „Experten für ganzheitliches Lernen, insbesondere für die didaktische Arbeit mit Gruppen und für pädagogisch-psychologische Diagnostik“. Familienfreundliche Schulen sollten sich zur Gemeinde hin öffnen. „Es müssen vor allem auf dem Land die örtlichen Strukturen ernst genommen werden, da die sozialen Strukturen (Vereine, Feuerwehren etc.) außerhalb der Schule wichtige Netzwerke darstellen, die auszubluten drohen, wenn alles Engagement der Schule gilt.“ Darüber hinaus sei es wichtig, guten Kontakt zu den anderen Schularten vor Ort zu pflegen.
Kommunikation und Konfliktlösung gelte es nicht nur unter den Schülern, sondern auch zwischen Eltern, Lehrern und Schülern zu üben. „Ein Gelingen dieser Kommunikation setzt zwingend einen kommunikativen und partnerschaftlichen Leitungsstil der Schulleitung voraus.“ Schulen brauchen laut dem Papier zudem mehr Entscheidungskompetenz. Sie könnten eigenverantwortlich agieren, wenn sie finanziell abgesichert seien. „Wird die Vision einer familienfreundlichen Schule Mittelpunkt der Handlungen und Entscheidungen, so wird sich endlich die oft gehörte Forderung nach einer Erziehungspartnerschaft verwirklichen: Eltern, Lehrer und Schüler gestalten gemeinsam Schule als Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum“, heißt es abschließend.
Das Papier „Familienfreundliche Schule – eine Vision“ ist erhältlich bei: Familienbund der Katholiken in der Diözese Würzburg, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665221, E-Mail fdk@bistum-wuerzburg.de, Internet www.familienbund-wuerzburg.de.