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Rund 200 Teilnehmer erfahren beim 10. Schulpastoral-Tag im Kilianeum in Würzburg, wie viele Möglichkeiten es gibt, „in Bewegung“ zu sein

10. Schulpastoral-Tag 2012

Würzburg (POW) „Ausprobieren!“ – „Meditieren!“ – „Spaß!“ Kaum eröffnet, ist es beim Schulpastoral-Tag im Kilianeum – Haus der Jugend am vergangenen Samstag, 28. April, auch schon zur Sache gegangen. Dutzende bunte Luftballons warf das Team vom Referat Schulpastoral, das den Tag gemeinsam mit dem SchülerForum der kirchlichen Jugendarbeit und der Regierung von Unterfranken organisiert hatte, zur Einstimmung in die Menge und feuerte die rund 200 Teilnehmer zum Mitmachen an. „Wir wünschen Ihnen, dass die Bälle fliegen und manches wieder angestoßen wird“, rief Helga Neudert vom Referat Schulpastoral. Wie vielseitig das diesjährige Motto „In Bewegung sein“ interpretiert werden kann, zeigte die Bandbreite der Workshops. Diese reichten von Tanz über Yoga bis zur Erlebnispädagogik, gaben aber bei Themen wie „Spannung abgeben – Entspannung aufnehmen“ auch Raum zur „inneren“ Bewegung.

Aus insgesamt 26 Workshops konnten die Teilnehmer – darunter Lehrer aller Schularten, Jugend- und Gemeindereferenten, Sozialpädagogen und Erzieher – auswählen. Eine wichtige Rolle spielte der Tanz. Wer bei der Eröffnung über die meisterhafte Körperbeherrschung gestaunt hatte, die Barbara Bergmann-Hein bei ihrem sinnlichen Schleiertanz zeigte, konnte später beim Workshop der Tanztherapeutin einen Einblick in die integrative Tanztherapie bekommen. Wie sich religiöse Inhalte in Tanz umsetzen lassen, zeigte Edith Fecher, Pastoralreferentin und Tanzpädagogin, mit Hilfe der Methode „Dance and Praise“. Mit einfachen Bewegungen – gebückter Haltung, einem suchend ausgestreckten Finger oder ratlos hochgereckten Händen – machten die Teilnehmer zum Beispiel die Gefühle von Schmerz, Trauer und Ratlosigkeit sichtbar, die Maria Magdalena nach der Auferstehung Jesu angesichts der leeren Grabkammer durchlebt.

Körpersprache verstehen und bewusst einsetzen, darum ging es zum Beispiel bei Antje Hagen im Workshop „Das Klassenzimmer – meine Bühne“. Mit kurzen, präzisen Darbietungen karikierte sie unterschiedliche Typen – den verdrucksten Teenager mit schüchtern verschränkten Händen, den „Platzhirsch“ mit provokant in den Raum gestreckten Beinen. Dann probierten die Teilnehmer selbst aus, wie sich unterschiedliche Körperhaltungen anfühlen, beginnend mit den Füßen. „Spüren Sie den Unterschied zwischen geschlossenen und geöffneten Füßen“, forderte die Dozentin auf. „Je mehr sie mit den Fußspitzen herausgehen, desto mehr Offenheit strahlen Sie aus.“

Selbermachen, Dinge ausprobieren, das stand bei vielen Angeboten im Mittelpunkt. Beim „Naturerlebnis Wasser“ forderte Christiane Jakob-Seufert die Teilnehmer auf, mal wieder barfuß durch einen Bach zu laufen. Beim anschließenden „Wassertanz“ schöpfte die Gruppe imaginäres Wasser aus einer Quelle und ließ es wieder vom Himmel regnen. Voller Körpereinsatz war dagegen bei den Vertrauensübungen mit Matthias Och gefragt. Es erforderte Mut, mitten hinein in eine Wand aus verschränkten Armen zu rennen, im Vertrauen, dass die Arme sich rechtzeitig öffnen.

Dass pädagogisches Wissen auch an Grenzen stoßen kann, stellten dagegen die Teilnehmer am Workshop „Aggression als Lebensenergie“ fest, als eine Lehrerin aus ihrem Schulalltag berichtete. „Ich habe in einer Klasse ein Mädchen, das hat einen Baseballschläger im Kofferraum. Sie und ihre Gruppe suchen sich Leute, mit denen sie sich dann prügeln“, erzählte sie. Ein schwieriger Fall, fand Rosemarie Becker, Religionslehrerin und Aggressionsberaterin: „Es gibt auch junge Leute, denen macht es einfach Spaß, gewalttätig zu sein.“ Manchmal bleibe als letzte Konsequenz nur der Gang zur Polizei.

Das Feedback der Teilnehmer fiel überwiegend positiv aus. „Super Ideen für den Alltag“, „Tolle Atmosphäre“, „Das ganze Konzept ist gut“ – das waren nur einige der unzähligen Rückmeldungen. Wie gut das Programm angekommen war, zeigte aber auch der Abschluss des Tags im Café Domain. Der war nämlich im Vergleich zur Eröffnung sichtbar schwächer besucht – nicht, weil niemand Lust darauf hatte, sondern weil viele Teilnehmer noch einige Minuten in ihrem Workshop „überzogen“.

Scheimser-Weiß, POW

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